Engelmühle

Am 01.10.1924 verkaufte Carl Friedrich Krüger sein Mühlenanwesen an den Händler Heinrich Pahl und seine Frau Elise, geb. Gutbier. Gleich nach dem Erwerb wurde eine Bäckerei eingebaut. 1928 erfolgte der Einbau eines Dieselmotors für die windstillen Arbeitstage. Im Herbst 1942 ruinierte ein gewaltiger Sturm die Ruten. Sie mussten abgenommen werden. Wiederum durch Sturm am 23.10.1954 wurden Windrose und Kappe abgerissen. Der Rumpf erhielt danach nur ein provisorisches Flachdach. Seitdem wurden die Mahlsteine bis a1970 mit einem Elektromotor betrieben.


Am 18.Juli 1947 übergab Heinrich Pahl die Bäckerei und im Mai 1950 die Mühle seinem Sohn Joh. Pahl und dessen Frau Engel-Hedwig, geb. Erichsen. 1970 begannen die beiden damit in dem Mühlenwohnhaus das Café "Glück zu" einzurichten.

Engel und Johannes Pahl haben mit großer Liebe die Restaurierung der Mühle betrieben und das Café 1976 bis in die Mühle´hinein erweitert. 1978 wurden die Fenster und Zwischenböden restauriert. 1979 bekam die Mühle ein neues Zwickgestell aus Bongossiholz und am 15. April 1980 verkleidete man den ganzen Rumpf mit Eternit-Schiefer.

Am 10. März 1981 begann der Bau der neuen Kappe mit Windrose.

Beide Teile wurden am 24. September 1981 mit einem großen Autokran auf den Rumpf gesetzt und die Mühle erhielt ihren neuen Namen "Engel" ( traditionsgemäß der Name der Müllerin).
Am 27. April 1982 wurden die ersten Teile für die Flügel (Ruten) geliefert, auf dem Mühlenplatz fertig montiert und am 30. August 1982 mittels Autokran gerichtet. Nach dem Einbau der Klappen und Windbretter konnte am 11. September 1982 der "Jungfernlauf" beginnen.

Durch besondere Einsatz und handwerkliches Können folgender Personen: Ernst Hopp, Kurt Ingwersen, Ludwig Cordes (Fa. Brauer), Uwe Andresen (Schiffswerft), Jacob Scheel und Obbe Michelsen steht die Mühle wieder in neuem Glanz als eingetr. Seezeichen und Schmuckstück am Süderhafen.

Am 1. April 1991 übernahm das Ehepaar Astrid und Arthur Kreutzfeld das Mühlenanwesen, um das Lebenswerk der Familie Pahl in ihrem Sinne weiterzuführen. Von nun an entwickelt sich die Mühle zum "Magneten" und zieht jung und alt gleichermaßen an. Auf Nordstrand aber auch weit über die Grenzen hinaus ist sie bei den Nordfriesen ebenso beliebt wie bei den Touristen. Hier gibt es nicht nur selbstgemachte Torten, Kuchen, Brot und Brötchen aus der eigenen Backstube, sondern "Döntjes" zum Schmunzeln und auch Nachdenkliches vom Konditormeister höchstpersönlich vorgetragen. Familie Kreutzfeld kommt auch der großen Nachfrage nach Übernachtungsmöglichkeiten nach und baut den ehemaligen Anbau im Mühlenhof zu Ferienwohnungen um.

Im Oktober 2018 wird das Geschäft nach knapp 30 Jahren von Herrn Kreutzfeld an Familie Dociu übergeben, die am 1. Dezember 2018 den Betrieb wieder aufnimmt. Nach aufwendiger Renovierung insbesondere der Produktionsstätte (Backstube und Küche) aber auch liebevoller Restaurierung der Innenräume, macht sich Familie Dociu, ebenso wie die Vorgänger, zum Ziel, das Mühlenandenken als älteste Kraftmaschine der Welt auch für die zukünftigen Generationen zu erhalten und bei aller Geschäftigkeit die Seele der Mühle in den Mittelpunkt zu stellen. Weiterhin werden Torten und Kuchen, teilweise nach alten Rezepten von Familie Pahl, angeboten und für geselliges Beisammensein gesorgt. Mit unseren hausgemachten Backwaren verbinden wir Tradition und Neues.

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Daten der Mühle

Baujahr: 1888 / 89

Bauherr: Karl Krüger

Baumeister: Tiedge, Bredstedt - nach Konkurs vollendet durch Sladetzki oder Schlieske aus Husum

Konstruktion: Holländer mit Zwickgestell - Übergang vom Schrotboden zum Steinboden durch abgeschrägte Ecken (Gewölbe).

Maße: Höhe über alles 28 m, Durchmesser der Ruten: früher 22 m, heute 21 m.
Gewicht der Kappe insgesamt = 20 t. Gewicht einer Rute = 1,8 t. Höhe der Kappe = 18 m.

Baumaterial: Bedachung früher aus Schiefer mit unterschiedlicher Tönung und dadurch Rautenmuster. Heute Eternitschiefer. Unterbau aus Backstein mit hübschem Fries.

1. Ruten aus Eisen, aber gleich zu Bruch und dadurch Konkurs von Baumeister.
2. Ruten aus Pitchpine. Heute aus Stahl. Verstellbare Klappen aus Holz. Rutenwelle heute aus Eiche (v. Wilhelmshaven). Früher Rutenwelle aus Eisen. Königswelle, Kammrad und Stirnrad aus Eiche. Speichenräder für Steine (Klüver) aus Pitchpine. Beim Bau 1888 wurde gleich Dynamo zur Stromerzeugung für Beleuchtung der Mühle eingebaut, der bis 1928 arbeitete.

Einrichtung: 3 Mahlgänge (Weizen- und Roggenmehl, Schrot) und 1 Schälgang zur Herstellung von Gerstengraupen (mittels Quetsche) Steine mit Ø von 1,50 m (1928 erfolgte Einbau von Dieselmotor für windstille Zeiten.)

Betrieb: Als Windmühle bis 1942, da durch Sturm die Ruten zerstört. Umstellung auf Strom. Betrieb als Mühle bis 1970, dann Einrichtung des Cafés "Glück zu".

Durch Sturm am 23. Dezember 1954 Kappe und Windrose abgeworfen und mittels Flachdach abgedichtet.

 
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